Elektrifizierung des eMS Rütli

Das im Jahre 1929 in Betrieb genommene Motorschiff Rütli ist das kleinste Schiff der SGV Flotte und vorwiegend auf der kurzen Spazierfahrt-Route von Luzern nach Meggenhorn unterwegs. Die SGV möchte mit gutem Beispiel vorangehen und die CO2 Emissionen ihrer Schiffe reduzieren. Das Motorschiff Rütli eignete sich daher bestens, um die erste vollumfängliche Elektrifizierung eines Flottenschiffs auf dem Vierwaldstättersee durchzuführen. 

Dafür wurde der bisherige Dieselmotor durch einen leistungsstarken Elektromotor ersetzt und Batterien als Energiespeicher eingebaut.

Die Elektrifizierung des eMS Rütli soll den Verbrauch des Diesels in der Flotte reduzieren und damit einen Beitrag zur Verminderung des CO₂-Ausstoss leisten. Die SGV hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil fossiler Treibstoffe bei den Kursschiffen bis 2026 im Vergleich zu 2019 um 20% zu reduzieren. Wir sind stolz, dass wir dieses Projekt erfolgreich umsetzen konnten.

Spannender Fakt: MS Rütli hat vor der Elektrifizierung im Durchschnitt rund 7’900 Liter Diesel pro Jahr verbraucht. Das entspricht einem CO2 – Ausstoss von etwa 21 Tonnen. Während einem Einsatztag als Spazier- und Stadtschiff (3 Rundfahrten à 75 Minuten) werden nun nur noch rund 120-130 kWh benötigt.

Zu Beginn des Projekts wurde die Schale überholt und mit einem neuen Anstrich versehen. Die beengten Platzverhältnisse unter Deck waren eine Herausforderung, welcher man sich zwingend annehmen musste. Dies mit Erfolg, konnten die Komponenten alle so angeordnet werden, dass deren angenehme Bedienung durch den Kunden gewährleistet blieb. Zur systematischen- und nautischen Sicherheit wurde der Maschinenraum durch ein neues Stahlschott in einen Antriebsraum mit Elektromotor und einen Batterieraum unterteilt. Die beiden Räume erhalten jeweils getrennte Zugänge von oben.

Der Anforderung, dass mit einer vollen Ladung die Strecke Luzern-Brunnen gefahren werden kann, wurde entsprochen. Dort wäre jedoch das Aufladen der Batterien für die Rückfahrt erforderlich. Für den Betrieb des eMS Rütli musste die Infrastruktur an Land dementsprechend erweitert werden. Hierfür werden an den Standorten L4 und W2 Anschluss- und Lademöglichkeiten geschaffen, im Rahmen eines gesonderten Projekts, das von der SGV AG in Auftrag gegeben wurde.